22.06.2021 Dienstag 18:00 Uhr – bis – 22.06.2021 Dienstag 19:00 Uhr | Arbeitskreise & Projektgruppen

Gedenken an den Überfall auf die Sowjetunion (80. Jahrestag)

Am Dienstag, den 22. Juni 2021, jährt sich zum achtzigsten Mal der Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion. 27 Millionen Bürgerinnen und Bürger der damaligen UdSSR wurden Opfer des deutschen Angriffs- und Vernichtungskrieges zwischen 1941 und 1945. Rund 2,5 Millionen Männer und Frauen wurden zur Zwangsarbeit ins damalige Reichsgebiet verschleppt. Millionen sowjetischer Kriegsgefangener sowie Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter starben – oft an Hunger, nach Misshandlungen, an den Folgen schwerster körperlicher Arbeit und verweigerter medizinischer Versorgung – in deutschen Lagern.

Auch in Trier erinnern Gräber auf dem Hauptfriedhof an diese Verbrechen. Die Arbeitsgemeinschaft Frieden lädt daher am 22. Juni von 18 bis 19 Uhr zu einer Gedenk-veranstaltung auf dem Haupt-friedhof Trier ein. Treffpunkt ist der Seiteneingang, An der Hospitalsmühle in Trier, um 17.50 Uhr. (Foto links zeigt einen Grabstein vom Hauptfriedhof Trier, Foto: Thomas Zuche)

Bitte beachten Sie die Bestimmungen im Rahmen der Corona-Schutzmaßnahmen: 1,5 Meter Abstand und das Tragen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes.

Wir wollen das Gräberfeld der russischen Soldaten und Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aufsuchen. Friedhofsmeister Daniel Klasen wird uns Hintergründe zu diesen Gräbern erläutern.  Dr. Klaus Müller-Raschdau, Mitglied des Arbeitskreises „Abrüsten“ der AGF, wird die friedens­politische Bedeutung des Tages darlegen. Thomas Zuche, Mitglied im Arbeitskreis „Trier im Nationalsozialismus“ spricht zur historischen Dimension unseres Gedenkens. Neben diesen kurzen Redebeiträgen soll der Opfer in einer Schweigeminute gedacht werden.  „Aus den Verbrechen Nazideutschlands resultiert für uns eine geschichtliche Verantwortung. Das  durch den deutschen Vernichtungskrieg  ausgelöste Leid ist uns Mahnung und Anlass, heute für eine neue Entspannungspolitik, für Abrüstung und für kollektive Sicherheit und Vertrauensbildung in Europa einzutreten“ so die AGF.

Foto links zeigt den Abtransport zur Zwangsarbeit aus der Sowjetunion.

Foto: Bundesarchiv Bild 183-J22099, Sowjetunion, Abtransport zur Zwangsarbeit.jpg Quelle: wikimedia.org

 

Weitere Informationen zum Thema: 

Sowjetische Kriegsgefangene. Geschichte, Spenden, Forschung:

www.berliner-geschichtswerkstatt.de/zwangsarbeit/kriegsgefangene.htm

Von 5,7 Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen starben 3,3 Millionen: Die Wehrmacht ließ sie gezielt verhungern; sie wurden ermordet oder starben an Krankheiten, Misshandlungen und bei der Zwangsarbeit. Die Überlebenden erhalten heute keinerlei Entschädigung. Der Verein Kontakte-Kontakty, Träger der Carl-von-Ossietzky-Medaille 2002, startet jetzt einen Spendenaufruf, der die juristisch-politische Kampagne für eine Entschädigung der betagten, notleidenden Opfer begleitet. Die Berliner Geschichtswerkstatt unterstützt diesen Appell und stellt weitere Informationen zur Verfügung.

 

Foto ganz oben als Ausschnitt und hier rechts als Ganzes zeigt den Friedhof Finow (Eberswalde), Gedenkstätte für Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion, Polen und Italien, Foto: Sinuhe20

Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Friedhof_Finow,_Gedenkst%C3%A4tte_Zwangsarbeiter.JPG