Am 6. und 9. August jähren sich die Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki zum 78. Mal. Solche Tragödien dürfen sich nicht wiederholen. Die aktuellen politischen Rahmenbedingungen lassen nur einen Schluss zu: Die Ächtung der Atomwaffen gilt es voranzutreiben, die atomare Abschreckung zu überwinden, denn sie bietet nur eine scheinbare Sicherheit. Statt neuer Hochrüstung braucht es endlich wieder Kooperation und Abrüstung. Die AGF unterstützt deshalb den Aufruf „Nuclearban 2023“:
Hören wir auf die Überlebenden: Beitritt zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag!
Am 6. und 9. August 1945 zerstörten zwei Atombomben Hiroshima und Nagasaki. Millionen Menschen sind bis heute an den Folgen dieser Abwürfe sowie der über 2.000 Atomtests gestorben oder leiden unter oft schweren chronischen Erkrankungen.
Aktuell bedrohen uns weltweit noch immer 12.500 Nuklearwaffen! Die neun Atomwaffenstaaten rüsten ihre Arsenale weiter auf. „Wir driften in eine der gefährlichsten Perioden der Menschheitsgeschichte“, warnte kürzlich der Direktor des renommierten Friedensforschungsinstituts SIPRI, Dan Smith.
Die nukleare Teilhabe der NATO in Europa ist Teil des Problems. In Deutschland sollen neue Trägerflugzeuge für neue, zielgenauere US-Atombomben in Büchel angeschafft werden. Die geplante Stationierung russischer Atomwaffen in Belarus verschärft die existenzielle Gefahr.
Nach der verpassten Chance des G7-Gipfels in Hiroshima sollte die Vorbereitungskonferenz zum Nichtverbreitungsvertrag in Wien (31. Juli – 11. August) ein wichtiger Schritt für neue Abrüstungsverhandlungen werden. Der UN-Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) ist das zentrale völkerrechtliche Instrument, um das Ziel einer atomwaffenfreien Welt zu erreichen. Deutschland sollte diesem Vertrag baldmöglichst beitreten.
40 Jahre nach den großen Protesten im Herbst 1983 (Prominentenblockade Mutlangen, Menschenkette, Großdemos im Bonner Hofgarten u.a.) engagieren sich viele zivilgesellschaftlichen Gruppen, Kirchen, Abgeordnete, Städte sowie Bundesländer für das Atomwaffenverbot. Als Teil einer weltweiten Bewegung, gestärkt durch den Friedensnobelpreis an ICAN 2017.
Wir erwarten von der Bundesregierung,
- Atomwaffen aufgrund der katastrophalen humanitären Folgen ihres Einsatzes zu ächten und Entschädigungen der Atombombenopfer zu ermöglichen
- auch die zweite AVV-Staatenkonferenz im November 2023 als Beobachter zu begleiten und weitere Schritte auf dem Weg zu einem deutschen Beitritt zu gehen
- die Aufgabe der nuklearen Teilhabe in die Wege zu leiten
- kooperative Sicherheit durch eine Politik der Friedenslogik in den Blick zu nehmen und damit die nukleare Abschreckung überwinden zu helfen
Wir verurteilen jede nukleare Drohung und rufen für die Gedenktage zwischen dem 6. und 9. August zu Aktionen auf, um an möglichst vielen Orten sichtbar den Opfern Gehör zu schenken sowie einen deutschen Beitritt zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag zu fordern!
Eine Aktion der Friedenswerkstatt Mutlangen e.V. in Kooperation mit ICAN Deutschland e.V., IPPNW Deutschland e.V., der Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“, Lebenshaus Schwäbische Alb – Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V. sowie Ohne Rüstung Leben e.V.
www.nuclearban-tour.de, www.pressehuette.de, www.ippnw.de, , www.ohne-rüstung-leben.de, www.icanw.de, www.atomwaffenfrei.de, www.lebenshaus-alb.de
Erstunterstützende (7. Juli 2023): Roland Blach (Koordinator „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“ und Nuclearban Raddemos), Simon Bödecker (Ohne Rüstung Leben), Silvia Bopp (Vorsitzende Friedenswerkstatt Mutlangen), Angelika Claussen (Ko-Vorsitzende IPPNW), Volker Nick (Vorsitzender Friedens- und Begegnungsstätte Mutlangen), Lars Pohlmeier (Ko-Vorsitzender IPPNW), Martin Wolff (Oberbürgermeister Bretten)