26.01.2022 | AG Frieden

Menschenkette und Kundgebung

Wir wollen mit der Menschenkette ein klares Zeichen setzen FÜR einen gesellschaftlichen und demokratischen Zusammenhalt angesichts dieser Pandemie. Mit unserer Menschenkette grenzen wir uns klar ab, von den rechtsautoritären und verschwörungs­ideologischen Inhalten, die bei Spaziergängen oder Kundgebungen von Kritiker*innen von Corona­schutz­maßnahmen verbreitet werden. Wir sind ….

  • für die notwendige Unterstützung der von der Pandemie besonders betroffenen Menschen
  • für mehr Mitmenschlichkeit und gegenseitige Rücksicht
  • für Vertrauen in Wissenschaft und Medizin
  • für eine Demokratisierung des Gesundheitssystems
  • für gesellschaftliche Teilhabe und Inklusion Aller
  • für eine vielfältige Gesellschaft und eine Weiterentwicklung der Demokratie
  • für intensive gesell­schaftliche Debatten, die uns alle weiterbringen

Trier hält zusammen! Menschenkette für solidarisches Miteinander, Gemeinsinn und Vernunft

Die seit 2 Jahren anhaltende Pandemie zehrt an unseren Kräften. Am stärksten trifft es alle, die Tag für Tag in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Praxen gegen Corona ankämpfen – und es trifft vor allem jene, die persönlich unter der Pandemie leiden müssen: vorerkrankte, immungeschwächte und andere durch Covid und die Maßnahmen besonders gefährdete Personen, alle die schwer erkrankt sind, mit (Langezeit)-Folgen der Infektion kämpfen oder geliebte Menschen verloren haben. Auch bei vielen anderen schwindet die Geduld. Nicht jede Maßnahme ist schlüssig, nicht jede Entscheidung ist nachvollziehbar oder gerecht. Unser Leben ist nach wie vor eingeschränkt, viele kämpfen mit existentiellen Problemen. Sozial margi-nalisierte Menschen wie Geflüchtete, Leiharbeiter*innen und Obdachlose treffen die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie besonders stark.

Wir wollen mit der Menschenkette ein klares Zeichen setzen FÜR einen gesellschaftlichen und demokratischen Zusammenhalt angesichts dieser Pandemie.

Wir setzen uns ein FÜR eine auf den universellen Menschenrechten basierende demokratische Gesellschaft. Deswegen schauen wir auch über den nationalen und persönlichen Tellerrand: es braucht gerechte Gesundheitssysteme weltweit, denn die Pandemie hat vor allem im globalen Süden katastrophale wirtschaftliche Folgen und verschärft bestehende Hungersnöte. Europa boostert sich, während weite Teile der Welt auf Impfstoffe für eine Erstimpfung warten. Zur weltweiten Bewältigung der Pandemie benötigen wir den erschwinglichen Zugang zu Covid-19-Gesundheits-produkten und eine globale Impfgerechtigkeit. Klar ist: den Weg aus der Pandemie schaffen wir nur gemeinsam – auch über Grenzen hinweg.

Mit unserer Menschenkette grenzen wir uns klar ab, von den rechtsautoritären und verschwörungsideologischen Inhalten, die bei Spaziergängen oder Kundgebungen von Kritiker*innen von Coronaschutzmaßnahmen verbreitet werden. Auch ohne offensichtliche Nazis liegen diesen Demonstrationen von Anfang an eine gefährliche Mischung aus Demokratie- und Wissenschaftsfeindlichkeit zugrunde. Wer den Staat als „krank“ und als „Coronadiktatur“ bezeichnet, bedient rechtspopulistische Denkmuster und verlässt den demokratischen Diskurs.

Wir sind FÜR Zusammenhalt:

  • wir setzen uns ein für mehr Mitmenschlichkeit und gegenseitige Rücksichtnahme, statt der Berufung aufs Widerstandsrecht mit Holocaustverharmlosung und  Gewaltaufrufen
  • wir stehen für Vertrauen in wissenschaftliche Arbeit und Medizin, statt Verschwörungsdenken und Wissenschaftsfeindlichkeit
  • wir setzen auf eine vielfältige Gesellschaft und eine Weiterentwicklung der Demokratie statt absurde Diktaturvergleiche und demokratiefeindliche Äußerungen, die gesellschaftlichen Institutionen die Daseinsberechtigung absprechen.
  • wir sind für eine Demokratisierung des Gesundheitssystems, statt einer Priorisierung der Wirtschaft gegenüber der Gesundheit und ihrer Vermarktung.
  • wir stehen für gesellschaftliche Teilhabe und Inklusion Aller, statt für egoistische Selbstermächtigungsfantasien
  • wir sind für intensive gesellschaftliche Debatten, die uns alle weiterbringen, statt selbstbezogenen Forderungen nach Feier- und Konsumfreiheit sowie der Selbstinszenierung als Opfer der Corona-Schutzmaßnahmen.

Deshalb gilt es, Flagge zu zeigen und sich zusammenzuschließen für solidarisches Miteinander, Vernunft und Gemeinsinn. Kommt zur Menschenkette “Trier hält zusammen“: Samstag 12. Februar 2022 ab 14 Uhr in der Fußgängerzone von Trier.

Wir wissen, dass es beim ‚Team Freiheit Trier‘ Aufrufe gab, sich an unserer Menschenkette zu beteiligen

Wir haben klargemacht: Sie sind unerwünscht und werden als Störung einer friedlichen Menschenkette betrachtet. Wenn sich Menschen aus diesem Spektrum an der Menschenkette beteiligen und dies eine Provokation sein soll, werden wir dem entschieden begegnen.

Wir begrüßen es, wenn Menschen ihre einseitige Desinformations-Blase verlassen und damit selbstkritisch zugeben, dass sie sich bisher geirrt haben und freuen uns, wenn sie künftig ein solidarisches Miteinander mit Rücksicht, konkret Mund-Nasenschutz-Masken, Schnelltests und auch Impfen für sinnvolle Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie mittragen und unterstützen.

Organisatorisches:

Ab 14 Uhr: Aufstellung der Menschenkette. Sammelpunkte: Simeonstraße (Höhe Sparkasse), Hauptmarkt, Brotstraße (Höhe Blaue Hand),
Viehmarkt. An den Sammelpunkten werden die Bänder und Plakate für die Menschenkette verteilt und es erfolgt eine Einreihung in die Kette durch unsere Ordner:innen.
Um 15.00 Uhr wird die Menschenkette bis 15:15 Uhr geschlossen
Ab 15.30 Uhr: Abschluss-Kundgebung auf den Viehmarktplatz

Wir kriegen das mit Abstand und Rücksicht auf die Menschen-Kette!

Der Aufruf des Aktionsbündnisses „Trier hält zusammen“ wird unterstützt durch:

Für ein Buntes Trier – gemeinsam gegen Rechts, AG Frieden, Lokale Agenda 21, Multikulturelles Zentrum, Katholische Arbeit­nehmer:innen Bewegung im Bistum Trier, Bündnis 90/ Die Grünen Stadt Trier, Die Linke Trier, SPD Trier, UBT, Grüne Jugend Trier-Saarburg, Linksjugend ́solid, Trierer Jusos, AStA Uni Trier, Asta Hochschule Trier, TUFA, KSJ Trier, S4F Trier, FFF Trier, XR-Trier, Pro Familia, Antiatomnetz Trier, Mergener Hof e.V. (mjc von 1617), Internationaler Bund, Verein Kultur­graben e.V., Jugendzentrum ‚auf der Höh‘ am Weidengraben, Creadiva, alta4 AG, Schmit-z e.V., Palais e.V., Kulturverein villaWuller e.V., Fanprojekt Trier, Sredna, DFG-VK Trier, Bildung fördert Entwicklung e.V., DGB, IG Metall, Verdi, Verdi Jugend Saar-Trier, NGG, IG BAU, IG BCE, GdP, GEW, EVG, JuPa – Trierer Jugendparlament. Weitere Unterstützer werden bei Buntes Trier aufgelistet.

Ab 15.30 Uhr: Abschluss-Kundgebung auf den Viehmarktplatz, Redner*innen sind:

  • Klaus Jensen
  • Dr. med. Christian Sprenger, med. Geschäftsführer Klinikum Mutterhaus
  • Br. Peter Berg, Regionalleiter BBT-Gruppe, Krankenhaus-Barmherzige Brüder
  • Alexander Schewerda, DFKI – Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, Uni Trier
  • Paul Nachtwey, Beitrag zur Sozialpsychologie der Impfgegner/Querdenker
  • Dieter Burgard, Beauftragter der Ministerpräsidentin für jüdisches Leben und Antisemitis­musfragen
  • Hildegard Slabik-Münter, Kinderärztin
  • Wim Negelen, Internationaler Bund

Infos/Kontakt/Materialien: info@buntes-trier.org