01.09.2019 | AG Frieden

Kundgebung zu 80 Jahre Antikriegstag fordert Abrüstung!

Der Deutsche Gewerkschafts­bund Region Trier und die Arbeitsgemeinschaft Frieden hatten zum Antikriegstag am Sonntag 1.9. zur Kundgebung auf dem Kornmarkt in Trier aufgerufen.
Zur Friedenskundgebung kamen rund 150 Menschen, diese gedachten dem 80 Jahrestag des Beginns des grauenhaften Vernichtungskriegs der Nazis am 1.9.1939.

Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!“, das ist die Antwort der Friedensbewegung und Gewerk­schaften auf das unermessliche Leid, das Nazi-Deutschland über die Welt gebracht hat.“ so James Marsh vom DGB Region Trier in der Begrüßung, er betonte:

Wir wollen Frieden durch multi­laterale Abrüstung, die Beendigung der Naturzerstörung und die Durchsetzung der Menschen­rechte in Deutsch­land, Europa und weltweit! Jede Form von Rassismus und Ausgrenzung lehnen wir ab. Gegen die anwachsende Atomkriegsgefahr fordern wir ein Atomwaffenverbot. Abrüstung ist das Gebot der Stunde.“

Klaus Jensen verdeutlichte in seiner Rede, dass die drei großen Herausforderungen Armut, Aufrüstung und Klimawandel nur gemeinsam und zusammen angegangen werden können: „ Durch die neue Rüstungsspirale wird die Welt nicht sicherer, sondern unsicherer. Erfolgreicher Klima­schutz braucht enorme finanzielle Ressourcen genauso wie die Bekämpfung der Armut. Jährlich sterben 5,6 Millionen Kinder unter 5 Jahren. Gleichzeitig werden für Rüstung jährlich 1.822 Milliarden Dollar ausgegeben, alleine 650 Mrd. durch die USA. Anstatt Deutschland aufzufordern, seine Ausgaben auf 2% des Bruttosozialproduktes zu erhöhen, sollten die USA ihre Ausgaben senken.“

Der Gewerkschafter Otto König warb für Rüstungskonversion: „Rüstungsproduktion und Waffenexporte sind ein schmutziges Geschäft, getrieben von Skrupellosigkeit und der Profitgier der Aktionäre. Waffenexporte sind eine wesentliche Ursache von Krieg, Elend und Flucht. Ein Verzicht auf Rüstungs­produktion in Deutschland wäre ökonomisch leicht verkraftbar.“ Der IG Metaller betonte, dass ein gesetzliches Verbot von Rüstungsexporten in Krisenregionen, ein totales Exportverbot von Kleinwaffen und das Vorantreiben der Rüstungskonversion notwendig seien: „Gewerkschaften müssen Treiber sein bei der Durchsetzung der Forderung nach Konversion der Rüstungsindustrie in zivile Produktion, Treiber für Ersatzarbeitsplätze und Zukunftsinvestitionen“ Das Angebot eines Abzugs der US-Truppen sollte angenommen werden, erstens in Ramstein mit der Drohnenrelaisstation und zweitens in Büchel mit dem Abzug der Atomwaffen. 

Hier der ganze Redebeitrag im Wortlaut: Rede Otto König Antikriegstag 1.9.2019 in Trier

Leonard Rettig von fridays for future blieb nicht lange bei Erklärungen, sondern nannte konrete Maß­nahmen die jedeR sofort umsetzen kann, ohne dafür tiefer in die Tasche greifen zu müssen. Er warb für verschiedene Ideen und Angebote: „Fahrrad fahren, Stromwechsel, Konsum­vermeidung, Repaircafé und Food Coop, können jeden Alltag nachhaltiger machen, denn Ressourcenverschwendung, Klimawandel und Krieg gehen Hand in Hand.“

Die passenden Musikbeiträge von Andreas Sittman erzeugten ebenso wie die bewegenden Lieder von Mohamed Kushary, einem Flüchtling aus Syrien eine besondere Atmospäre. Am Informations­stand herrschte Gedränge, was zum einen den aktuellen Unterschriftenaktionen „Kein Krieg gegen den Iran, Verhandeln statt Eskalieren“ und „Abrüsten statt Aufrüsten „ geschuldet war, zum anderen der Versorgung mit Kuchen und Getränken, aber auch Aufklebern, Buttons und Infomaterial, was weiterhin im Weltladen der AGF erhältlich ist.

Markus Pflüger von der AG Frieden erläuterte zum Abschluss die Gefahr einer Eskalation im Golf: „Die Entsendung deutscher Kriegsschiffe im Rahmen einer eigenständigen EU-Marinemission wird uns als „deeskalierende Maßnahme“ verkauft wird, es ist unglaublich. Diese Idee vertritt Außenminister Heiko Maas und auch der Grünen-Chef Robert Habeck kann einem solchen Einsatz einiges abgewinnen. Ich rufe

die Wähler und Mitglieder von SPD und Grünen dazu auf dagegen Druck zu machen. Wir wollen keine Eskalationspolitik am Golf und keine Entsendung deutscher oder anderer Kriegsschiffe!“

Danke den FotografInnen Martin, Kevin und Judith sowie Rita!