Der Trierer Sinto und Holocaust-Überlebende Christian Pfeil wird am Donnerstag, 25. April 2024 auf Einladung des Arbeitskreises “Trier im Nationalsozialismus“ der Arbeitsgemeinschaft Frieden Trier e. V. (AGF) in der TUFA Trier seine Geschichte erzählen. Seine Eltern und Geschwister wurden im Mai 1940 von Trier aus in das Ghetto Litzmannstadt (heute Lódz in Polen) deportiert. Er selbst wurde im Jahre 1944 im KZ Lublin-Majdanek geboren. Sein erstes Bett als Säugling war eine Zigarrenschachtel. Pfeil: „Es war ein Wunder, dass ich und meine engste Familie überlebt haben. Viele meiner nahen Verwandten wurden ermordet.
Christian Pfeil ist heute 80 Jahre alt und erzählt seine Geschichte als Mahnung und Ermutigung an alle, sich immer wieder für Menschenwürde und Freiheit und gegen Hass und Ausgrenzung einzusetzen. Am 26. Januar 2024 hielt er anlässlich des 79. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz eine Rede vor den Vereinten Nationen (UNO) in New York.
Sinti und Roma waren innerhalb der Gesellschaft schon lange Zeit vor der NS-Zeit vielseitigen Ressentiments und Ablehnungen ausgesetzt. Mit der Herrschaft der Nationalsozialisten ab 1933 begann für die Sinti und Roma die systematische Verfolgung, Ausgrenzung und Ermordung in den deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagern. Es ist davon auszugehen, dass bis zu 500 000 Sinti und Roma durch den nationalsozialistischen Holocaust ermordet wurden. Erst im Jahre 1982 erhielten die Sinti und Roma ihre offizielle Anerkennung staatlicherseits als Opfer-gruppe der nationalsozialistischen Terrorherrschaft.
Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 25. April 2024 um 19:00 Uhr im Großen Saal der TUFA statt. Sie bildet den Auftakt der neuen Reihe des Arbeitskreises #GeDenkanstöße. Der Eintritt ist frei.