21.02.2023 | AG Frieden

Erklärung des Vorstands der AGF zum Klebeaktivismus

Der Vorstand der AGF erklärt zu den umstrittenen Methoden des Klima-Klebaktivismus:

WENN NICHT JETZT WANN DANN?

Immer wieder werden die Methoden und Handlungen des „gewaltfreien zivilen Ungehorsams“ der „Letzten Generation“ und deren Berechtigung leidenschaftlich debattiert.

Wir, der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Frieden e.V. in Trier verstehen, warum sich die „Letzte Generation“ als „Letzte Generation“ bezeichnet. Diese Selbstbezeichnung ist vollkommen einsichtig, denn alle Prognosen der seriösen Klimaforschung verweisen darauf hin, dass ohne Wenn und Aber die vereinbarten Klimaschutzziele, nämlich die weitere Erderwärmung auf 1,5 % zu begrenzen absolut notwendig ist, damit die menschenverursachte Klimakrise von uns Menschen in den nächsten Jahren noch begrenzt und gesteuert werden kann. Gelingt dies nicht, dann wird ein menschenwürdiges Leben auf unseren blauen Planeten zunehmend unmöglich gemacht.

Sei es aus politischem Kalkül oder Misstrauen, ja sogar Leugnung oder Verharmlosung der wissenschaftlichen Fundierungen: es werden vermehrt Stimmen laut, die behaupten, dass die Aktionen der „Letzten Generation“ mit Straßenblockaden durch Sich-Festkleben usw. strafwürdig oder gar „terroristisch“ seien.

Dies ist eindeutig nicht der Fall.

Vielmehr berufen sich die Aktivisten der „Letzten Generation“ bei ihren Aktionen des zivilen Ungehorsams auf Artikel 20a des Grundgesetzes (Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und der Tiere“, wo es heißt:

Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Rechtsprechung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung.

Diesem Verfassungsgebot mittels Aktionen des „zivilen Ungehorsam“ Geltung zu verschaffen, dies wird von den der „Letzten Generation“ als Selbstverpflichtung verstanden.

Wir, der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Frieden e.V. Frieden,  respektieren und achten diese Selbstverpflichtung.

Wir verurteilen daher entschieden jegliche Kriminalisierung und Diffamierung von gewaltfreien Aktionen des zivilen Ungehorsams zum Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen.

Wir rufen vielmehr dazu auf, dass jeder Einzelne in unserer Gesellschaft sich fragen lassen muss, welche Verantwortung und Verpflichtung die gesamte Gesellschaft, jeder einzelne von uns hat, damit ein menschenwürdiges Leben auf unserem blauen Planten weiterhin gesichert werden kann.

Und wenn nicht jetzt, wann dann sollen wir ernst machen mit dem Klimaschutz?