10.01.2022 | Arbeitskreise & Projektgruppen

AG Frieden kritisiert Verbot von „Memorial“ in Russland

In einem Schreiben an den russischen Botschafter in Deutschland, Sergej Nechajev, hat die Trierer Friedensorganisation das Verbot der Menschenrechts- und Gedenkorganisation „Memorial“ kritisiert. Mit „Unverständnis und Sorge um die gesellschaftliche Entwicklung in Russland“, reagiert der Arbeitskreis „Trier im Nationalsozialismus“ der AG Frieden auf das höchstrichterliche Verbot von „Memorial“ am 28. Dezember 2021. In dem Schreiben heißt es: „Nationalgeschichte ist nirgendwo die Abfolge von Heldentaten und Siegeserzählungen. Eine humane Perspektive schließt das Wissen um die Würde der Opfer nationalstaatlicher Politik ein.“ So sei auch die lange Geschichte Russlands von Phasen des Unrechts und des Terrors durchzogen. Die Gründung von „Memorial“ in der Endphase der Sowjetunion 1989 habe das Ziel gehabt, den Opfern des Stalin’schen Terrors Namen und Gesicht zu geben. „Nichts anderes tun wir in Trier im Hinblick auf die Opfer des nationalsozialistischen Regimes“, beschreibt Thomas Zuche die selbstgestellte Aufgabe des Arbeitskreises. Die AG Frieden hatte im Juni 2021 am 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion auf dem Trierer Hauptfriedhof den sowjetischen Zwangsarbeitern und Soldaten gedacht, die dort bestattet sind.

Weitere Informationen: https://www.memorial.de   Quelle des Fotos: https://www.memorial.de/index.php/presse/downloads /