In einer Gemeinsame Pressemitteilung von AGDF, Kampagne Krieg beginnt hier, grenzüberschreitendes Friedensnetzwerk QuattroPax und Friedens- und Begegnungsstätte Mutlangen rufen die Gruppen zu einer Protestaktion für eine atomwaffenfreie Welt am Sonntag 2. Juni ab 11h vor dem Atomwaffenstanmdort Büchel in der Eifel auf. Alle sind eingeladen an einer Friedenstafel Platz zu nehmen,auch Beiträge dazu sind erwünscht. Treffpunkt 10h Friedenswiese. Mitfahrgemeinschaften: gesuchte und gebotene Plätze bitte an buero@agf-trier.de ANBEI EIN BERICHT!!
Gemeinsame Pressemitteilung von AGDF, Kampagne Krieg beginnt hier, grenzüberschreitendes Friedensnetzwerk QuattroPax und Friedens- und Begegnungsstätte Mutlangen:
Bonn, den 23. Mai 2019/dj
Zahlreiche Friedensgruppen und Organisationen aus dem In- und Ausland rufen für den 2. Juni zu einer Protestaktion am Fliegerhorst Büchel in der Eifel auf, um hier am letzten Atomwaffenstandort in Deutschland gegen den zunehmenden nuklearen Rüstungswettlauf sowie für einen Abzug und ein Verbot der Atomwaffen zu demonstrieren.
„Der INF-Vertrag muss gerettet und der UN-Vertrag zur weltweiten Vernichtung atomarer Waffen von Deutschland unterschrieben und global umgesetzt werden. Wir fordern eine Abrüstungsspirale. Die NATO-Staaten können damit beginnen, weil sie weltweit mit Abstand die größten Rüstungsausgaben bestreiten“, heißt es in einem Aufruf zu dieser Protestaktion. Die dadurch freiwerdenden Gelder könnten für Klimaschutz, Soziales, Bildung und Infrastruktur eingesetzt werden.
Nach Ansicht der beteiligten Gruppen und Organisationen sehen im wieder aufgeflammten Wettrüsten der Weltmächte eine immer größer werdende Gefahr für den Frieden. Dazu drohe nun auch das Aus für den INF-Vertrag, der landgestützte nukleare Mittelstreckenraketen verbiete. Und gleichzeitig bestünde die Gefahr, dass die derzeit in Büchel gelagerten Atomwaffen durch neue noch gefährlichere Atombomben ersetzt werden, womit deren Einsatzmöglichkeiten ausgeweitet und wahrscheinlicher würden, so die Organisatoren der Protestaktion.
Am 1. Juni 1988, vor 31 Jahren, trat der INF-Vertrag in Kraft. Jetzt droht diesem Vertrag, durch den die atomaren Mittelstreckenwaffen aus Europa abgezogen und vernichtet wurden, das Aus. Mit diesem Protestwochenende in Büchel setzen sich daher die Gruppen auch für die Fortführung des Vertrages und das weltweite Verbot aller Atomwaffen ein.
Angedacht ist für den 2. Juni ab 11 Uhr eine große Friedenstafel am Haupttor des Fliegerhorstes Büchel mit einem friedenspolitischen Frühstück und einem Abrüstungsbrunch sowie einem „Keine-Atomwaffen-Kaffee“.
Unterstützt wird die Aktion von dem interregionalen, grenzüberschreitenden Friedensnetzwerk QuattroPax mit dem Friddens- a Solidaritéitsplattform Lëtzeburg, Paix Vosges, Coalition luxembourgeoise pour la paix, Mouvement pour une Alternative Non-violente Nancy, der AG Frieden Trier, Deutsche Friedensgesellschaft Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Rheinland-Pfalz (DFG-VK RLP), dem Friedensnetz Saar sowie der Kampagne „Krieg beginnt hier“. Am selben Tag werden auch die Naturfreunde Deutschlands, die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF), die Friedens- und Begegnungsstätte Mutlangen sowie der friedenspolitische Arbeitskreis der SPD Ostalb in Büchel protestieren.
Die Protestaktion am 2. Juni ist Teil der seit dem 26. März laufenden 20 Wochen dauernden Aktionspräsenz, bei der bis zum 9. August zahlreiche Organisationen und Gruppen mit vielfältigen Aktionen für einen Abzug der Atomwaffen aus Büchel protestieren.
BERICHT:
Friedenstafel vor dem Atomwaffenstützpunkt Büchel für den INF-Vertrag
von AGDF, Kampagne Krieg beginnt hier, grenzüberschreitendes Friedensnetzwerk QuattroPax und Friedens- und Begegnungsstätte Mutlangen
Am Sonntag 2. Juni protestieren direkt vor dem Atomwaffenstützpunkt in Büchel/Eifel über 80 Menschen zum 31. Jahrestag des INF-Vertrages für die Erhaltung dieses Vertrag über nukleare Mittelstreckensysteme (Intermediate Range Nuclear Forces). Aufgerufen hatten die NaturFreunde Deutschland, Friedenswerkstatt Mutlangen, Aktionsgemeinschaft Dienst für Frieden (AGF), Kampagne Krieg beginnt hier, der friedenspolitische Arbeitskreis der SPD Ostalb, das neue grenzüberschreitende Friedensnetzwerk QuattroPax und weitere regionale Friedensgruppen wie die AG Frieden Trier.
Silvia Bopp von der Friedenswerkstatt Mutlangen eröffnete den Abrüstungsbrunch: „Auf dem Bundeswehr-Fliegerhorst Büchel in Rheinland-Pfalz sollen in den kommenden Jahren neue einsatzfähigere US-Atombomben statt der bisherigen 20 Atombomben stationiert werden Diese aufgerüsteten Nuklearwaffen vom Typ B61-12 sollen im Kriegsfall von deutschen Piloten im Rahmen der NATO-Strategie der ,nuklearen Teilhabe ́ Angriffe fliegen. Wir müssen uns gegen dieses täglich drohende Damoklesschwert eines Atomkrieges einsetzen. Aktionen wie diese sind wichtig damit die Regierungen abrüsten.“
Aktivisten aus Mutlangen berichteten von ihrem erfolgreichen Engagement in den 1980er Jahren gegen die Pershing 2 und wie wichtig der Fortbestand des INF-Vertrags ist, um ein atomares Wettrüsten zu verhindern. Carola Moser und Verena Griesshaber, Teilnehmerinnen der deutschen Jugenddelegation bei den Vereinten Nationen in New York, berichteten von ihren Erfahrungen bei der vorbereitenden Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrags Anfang Mai: „Es fehlt der politische Wille bei den Entscheidungsträgern eine
atomwaffenfreie Welt zu schaffen. Die Zukunft der kommenden Generation ist durch die neuen Atomwaffen in Gefahr.“ In Einzelgesprächen mit Diplomaten aus Deutschland, Russland und den USA forderten sie nicht nur den Erhalt und die Erweiterung des INF- Vertrages, sondern den Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag.
Raymond Becker von der luxemburgischen Friedensplattform sprach für Quattropax und erinnerte eindrücklich an die Gefahren eines Atomkrieges für Europa und die ganze Welt. Und Jan Gildemeister, der AGDF-Geschäftsführer, betonte, dass sein Verband von der Evangelischen Kirche in Deutschland im Herbst auf der Synode in Dresden ein klares Wort für eine Ächtung von Atomwaffen erwarte.
Friedenslieder, eine Samba-Trommelsession, ein gemeinsamer Tanz, eine friedenspolitische Wanderung der Naturfreunde mit Kulturbeiträgen sowie Reden begleiteten die abwechslungsreiche Friedenstafel direkt vor dem Haupttor zum Fliegerhorst, die mit einem „Keine Atomwaffen-Kaffee“ endete. „Ein sonnig friedliche Stimmung und ein klares politisches Signal für Abrüstung mit der Aufforderung an die Bundesregierung das UN-Atomwaffenverbot zu unterzeichnen“ resumiert Markus Pflüger von der AG Frieden Trier und der Kampagne Kriegt beginnt hier die Protestaktion.
Die Aktionspräsenz der Friedensbewegung gegen die 20 Atombomben in Büchel dauert 20 Wochen und endet am Nagasaki-Gedenktag 9. August. Ab Juli wird ein Friedenscamp durchgeführt, beteiligt sind auch Menschen aus den USA und dem europäischen Atomwaffen-Widerstand. Für den kirchlichen Aktionstag am 7. Juli 2019 hat die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann zugesagt.