13.01.2020 Montag 00:00 Uhr – bis – 15.02.2020 Samstag 00:00 Uhr | Arbeitskreise & Projektgruppen

Ausstellung ‚Kinder im KZ Theresienstadt‘ mit Rahmenprogramm

Die Ausstellung Kinder im KZ Theresienstadt vom Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 erinnert auf fünfzehn Tafeln an das Schicksal der etwa 11.000 nach Theresienstadt deportierten Kinder; die meisten wurden in Auschwitz ermordet. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen in Theresienstadt angefertigte Kinderzeichnungen, Gedichte und Aussagen von Kindern über ihr Leben im KZ.
Im Rahmenprogramm gibt es einen Vortrag vom Zeitzeugen Pavel Hoffmann zur Eröffnung am 13.1 (Foto s.o.)., den Film Brundibar am 21.1. und einen Rundgang sowie einen Gottestdienst am 27.1.2020.

Ausstellung Kinder im KZ Theresienstadt

  • Im Foyer von VHS und Stadtbibliothek, Domfreihof 1, Trier. 
  • Öffnungszeiten: Mo – Sa:  9.00 – 18 Uhr.  Eintritt frei.

Die 2001 von Ursula Krause-Schmitt, Andrea Mohr, Hartmut Mohr und Gottfried Schmidt neugestaltete Ausstellung des „Studienkreises Deutscher Widerstand 1933 bis 1945“ mit dem Titel „Kinder im KZ Theresienstadt – Zeichungen, Gedichte, Texte“ geht von Konzept und Umfang her deutlich über die erste Ausstellung aus den 90er Jahren hinaus. Sie erinnert auf 15 Tafeln an das Schicksal der etwa 11.000 nach Theresienstadt deportierten Kinder. Sie kamen aus den jüdischen Gemeinden in Böhmen und Mähren, aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Polen und Dänemark; die meisten wurden in Auschwitz ermordet.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen in Theresienstadt angefertigte Kinderzeichnungen, Gedichte und Aussagen von Kindern über ihr Leben im KZ. Die Leitgedanken (Überschriften) dieser Tafeln sind den Gedichten und Texten entnommen.

Zwei Tafeln beschäftigen sich mit den Orten Theresienstadt und Auschwitz. Elf Tafeln sind mit originalgetreuen Reproduktionen von 33 Zeichnungen, 9 aus dem Tschechischen übersetzten Gedichten und Texten von zehn Überlebenden, unter ihnen Gerhard L. Durlacher, Ruth Klüger, Paul Aron Sandfort, Jehuda Bacon und Hella Wertheim gestaltet. Die letzte Tafel ist dem Gedenken an alle Kinder, die Theresienstadt erleiden mussten, gewidmet: „Sie kamen auch aus unserer Nachbarschaft.“ Zumindest die aus Deutschland deportierten und ermordeten Kinder werden hier mit ihren Namen, Lebensdaten und den Orten, aus denen sie abtransportiert wurden, genannt. Ihre Namen wurden dem vom Institut Theresienstädter Initiative in Prag erarbeiteten „Theresienstädter Gedenkbuch – Die Opfer der Judentransporte aus Deutschland nach Theresienstadt 1942-1945“ entnommen.

Rahmenprogramm

Ausstellungseröffnung: Vortrag und Gespräch mit Pavel Hoffmann: Als Kind im Konzentrationslager Theresienstadt.

  • Montag 13.01.2020, 19.30 Uhr Volkshochschule (Raum 5), Domfreihof 1b, Trier

Der Holocaust-Überlebende Pavel spricht über seine Zeit im KZ Theresienstadt, sein Leben nach der Befreiung sowie über den aktuell erstarkenden Antisemitismus. Pavel Hoffmann wurde 1939 in Prag geboren. Sein Vater wurde 1942 bei einer Massenerschießung der Nationalsozialisten ermordet, er selbst wurde 1943 mit seiner Mutter in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Von 15.000 jüdischen Kindern, die vor dem Krieg in Prag lebten, kamen nur 28 Kinder zurück. Unter ihnen war der sechsjährige Pavel.

 

Agendakino: Wiedersehen mit Brundibár

  • Dienstag 21.01.2020,19.30 Uhr Broadway Filmtheater, Paulinstr. 18, Trier:

Holocaust? Nicht schon wieder, ist die erste Reaktion der Jugendlichen, die die Kinderoper spielen sollen. Und tatsächlich sind die Hintergründe um „Brundibár“, uraufgeführt im Ghetto Theresienstadt, missbraucht von den Nazis, um der Welt gegenüber die Zustände im KZ zu verschleiern, keine leichte Kost. Als sie nach Theresienstadt reisen, geraten sie dort in den Sog der Geschichte, auch aufgrund ihrer charismatischen Mitreisenden Greta Klingsberg, eine der wenigen Überlebenden der Originalbesetzung von „Brundibár“. Ein bewegender Dokumentarfilm von 2014 über die Jugendtheatergruppe, ihre Proben der Kinderoper „Brundibár“ und den Besuch im KZ Theresienstadt vom Regisseur Douglas Wolfsperger. Veranstalterinnen sind die Lokale Agenda Trier und das Broadway Filmtheater in Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung RLP und AG Frieden.

Nachgespräch mit Mitgliedern des AGF-Arbeitskreises Trier im Nationalsozialismus.

 

Rundgang gegen das Vergessen zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

  • Montag, 27.01.2020, 17 Uhr ab Friedens & Umweltzentrum Pfützenstr.1, Trier

Im Mittelpunkt des Rundganges stehen die Schicksale von Kindern und Jugendlichen, die von Trier aus deportiert und umgebracht werden. Dazu werden wir uns in der Innenstadt auf Spurensuche begeben.

 

Ökumenischer Gedenkgottesdienst zum 27.1.

  • Montag den 27.01.2020 um 15:00 Uhr im fetzen-café der KHG Trier, Im Treff 15, 54296 Trier.

Um diesen Personen und anderen Opfern des Nationalsozialismus zu Gedenken, laden die Katholische Hochschulgemeinde und Evangelischen Studentinnen- und Studentengemeinde zum ökumenischer Gottesdienst ein.

 

Veranstalterinnen in Trier: Arbeitsgemeinschaft Frieden, Volkshochschule Trier, Katholische Hochschulgemeinde und Evangelischen Studentinnen- und Studentengemeinde

Begleitmaterialien: Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Kinder im KZ Theresienstadt – Zeichnungen, Gedichte, Texte. Katalog zur Ausstellung mit einem Vorwort von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und Erinnerungen von Überlebenden. Der gleichnamige Ausstellungskatalog bietet mit wichtigem Hintergrundmaterial, Interviews und vertiefenden Texten eine wertvolle Ergänzung zur Ausstellung.

Quelle und weitere Informationen: https://www.widerstand-1933-1945.de/content/article/29/77/

Fotographie im Text oben und im Teaser: Die geretteten jüdischen Kinder aus Theresienstadt in St. Gallen, 1945 Quelle: United States Holocaust Memorial Museum