Der Weltladen Trier entwickelt ein neues Profil für sein Lebensmittelsortiment
Made in Ghana“ und „Jobs für Africa“ liest man auf den farbenfrohen Schokoladentafeln von Fairafric. Die Schokolade ist die erste fairtrade Schokolade, die in Ghana produziert und nach Deutschland exportiert wird. Produktion in Ghana bedeutet: 5x so viel Wertschöpfung vor Ort, im Vergleich zum Export der Kakaobohnen! Abgesehen von der Produktion und dem sozialen Hintergrund sind die Schokoladen BIO und sehr lecker.
Afrikanische Nüsse aus Kenia, in BIO-Qualität und geröstet vor Ort bietet AfreeGems an und hat dafür eigens einen örtlichen Anbieter mit der Herstellung eines Röstofens beauftragt, um die ersten Tonnen BIO Macadamias zu produzieren. Durch die Röstung vor Ort bedarf es eines weiteren Produktionsschritts wodurch zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden.
Während viele importierte Produkte aus dem Kunsthandwerksbereich schon immer vollständig vor Ort produziert worden sind, wurden die Lebensmittel hauptsächlich als Rohstoffe exportiert und dann in Deutschland verarbeitet. So stammen z.B. 70% des weltweiten Kakaos aus Afrika, allerdings wird weniger als 1% der weltweiten Schokolade in Afrika produziert. Das bedeutet, dass nur ein Teil der Wertschöpfung im Herkunftsland bleibt. „Wertschöpfung im Herkunftsland ist ein wichtiges Werkzeug, um die postkolonialen Strukturen zu durchbrechen“ wird Barbara Schimmelpfennig, Sprecherin bei GEPA im September letzten Jahres in der taz zitiert. „Denn der einseitige Import von Rohstoffen begünstigt die Wirtschaftsinteressen der ehemaligen Kolonialmächte und benachteiligt Menschen im Globalen Süden“. Um dieser Entwicklung entgegen zu treten, bemüht sich das Weltladen-Team zunehmend um mehr Produkte, die zu 100% im Herkunftsland produziert werden.
Jeden Monat stellen wir ein 100%-Produkt vor. Sollte es bei den Kunden*innen Gefallen finden, werden wir es in unser Sortiment aufnehmen.
Christina Brase/Inga Kulms