09.07.2020 | Arbeitskreise & Projektgruppen

Ein sichtbares Zeichen für ein Atomwaffenverbot auf Trier.de

Trier zeigt ab sofort auf seiner Webseite, dass es den I CAN*-Appell für ein Atomwaffenverbot mitträgt. Zeitgleich zur Hissung der Flagge der „Bürgermeister für Frieden“ am 8. Juli vorm Rathaus, ging auch das I CAN*-Zeichen auf trier.de für eine atomwaffenfreie Welt online.

Oberbürgermeister Wolfram Leibe begrüße die Vertreterinnen und Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Frieden (AGF), Pax Christi im Bistum Trier, Antiatomnetz und Deutsche Friedengesellschaft Vereinigte KriegsgegnerInnen (DFG-VK), die den Flaggentag der „Mayors for peace“ in Trier unterstützten.

„Es ist wichtig dieses Friedenszeichen gerade jetzt zu zeigen, denn die Atomkriegs-gefahr ist so hoch wie schon lange nicht mehr. Wir begrüßen, dass Wolfram Leibe den I Can- Appell für ein ein Atomwaffen­verbot unterzeichnet hat, damit wird die Bundesregierung aufgefordert diesem Vertrag beizutreten. Dies jetzt durch das Logo von ICAN auf der Webseite der Stadt zu zeigen ist ein starkes und nachahmenswertes Signal“ so Markus Pflüger (AGF) im Namen der Friedens- und Antiatom­gruppen darunter auch Pax Christi Trier. 122 Staaten haben den Vertrag zum Verbot von Atomwaffen bisher beschlossen. Noch fehlt Deutschland bei diesem Abkommen, der Appell fordert die Bundesregierung auf das Verbot zu unter­zeichnen und den Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland zu veranlassen!

Professor Karl Hans Bläsius erläuerte bei der Flaggenhissung die Atomkriegs­gefahr: „ Fehler in Frühwarnsystemen, die der Vorhersage und Bewertung von möglichen Angriffen durch Atomraketen dienen, können zu einem Atomkrieg aus Versehen führen. Diese Gefahr ist besonders groß in Krisen- und Konfliktsituationen. Ein wichtiger Beitrag zur Reduzierung dieses Risikos sind vertrauensbildende Maßnahmen und die Schaffung weiterer Kommunikationsalternativen zwischen potentiellen Konfliktparteien, um Alarmmeldungen gemeinsam bewerten zu können. Aktionen der Friedensbewegung und der Bürgermeister für Frieden können ein Problembewusstsein für die Notwendigkeit solcher Maßnahmen schaffen und damit einen wirksamen Beitrag zur Reduzierung des Atomkriegsrisikos leisten.“ Diese Aussagen haben ihm hochrangige Militärs bei persönlichen Gesprächen bestätigt wie Prof Bläsius eindrücklich schilderte.

„Trier ist die größte Stadt in der Nähe des Atomwaffenstandorts Büchel wo die Bundeswehr mit ihren Tornados auf Befehl von US-Präsident Trump Atomwaffen ins Ziel fliegen soll. Wir sind durch den Atomwaffenstützpunkt als potentielles Zielgebiet besonders gefährdet. Statt den Kauf neuer Kampfflugzeuge für neue Atomwaffen in Büchel zu planen, sind Entspannungs­politik und Abrüstung sowie Klimaschutz überlebenswichtig.“ ergänzte Markus Pflüger von der AGF.

*ICAN steht für International Campaign to Abolish Nuclear Weapons, die Internationale Kampagne für das Atomwaffenverbot wird beispielsweise von der AG Frieden Trier mitgetragen.