…sind die italienischen Feinkostprodukte und Weine von legal & lecker, die wir in unserem Weltladen anbieten. Das Besondere an ihnen ist: Alles wird durch Kooperativen auf Ländereien angebaut, die der Staat zuvor der Mafia enteignet hat.
Möglich wurde das durch eine längst überfällige konsequente Anwendung bereits bestehender Gesetze durch die italienische Regierung nach den Morden an den Richtern Giovanni Falcone und Paolo Borsellino 1992. Diese brachten in dem sogenannten Maxi-Prozess Mitte der 80er Jahre 344 Angeklagte, darunter zahlreiche ranghohe Mafiosi der sizilianischen Cosa Nostra, zu teils lebenslangen Haftstrafen hinter Gitter.
Mit Wein, Tomaten und Zitrusfrüchten gegen die Mafia
Mit der Forderung nach gemeinnütziger Nutzung dieser Ländereien sammelte der Priester Don Luigi Ciotti über eine Million Unterschriften für eine Petition, die 1996 in ein zweites Gesetz mündete: Die Gemeinden konnten nun die konfiszierten und zum Teil verwahrlosten Güter zivilgesellschaftlichen Organisationen zur Nutzung für gemeinwohlorientierte Zwecke überlassen.
Um vor allem für junge und arbeitslose Menschen eine langfristige wirtschaftliche und legale Perspektive jenseits der organisierten Kriminalität zu schaffen gründete Don Ciotti 1995 die Anti-Mafia-Bewegung „Libera“. Denn das System Mafia funktioniert auch deshalb so gut, weil es für viele Menschen in strukturschwachen Regionen wie Sizilien oder Apulien häufig die einzige Möglichkeit ist, einer Arbeit nachgehen zu können.
Dem Libera-Netzwerk gehören heute rund 1.600 Initiativen an. Eine davon ist der Kooperativen-Verbund „Libera Terra“ (Freies Land). Seit 2001 kümmert sich „Libera Terra“ um die Bewirtschaftung ehemaliger Mafialändereien und Gebäude und kämpft so gegen das organisierte Verbrechen. Und das mit friedlichen Mitteln: mit Wein, Tomaten, Zitrusfrüchten und allem was die Landwirtschaft hergibt.
Wie die Tagesschau berichtete, hat am 13. Januar in Lamezia wieder ein Mammutprozess mit mehr als 350 Angeklagten begonnen und zwar gegen die kalabrische Mafia-Organisation N`Drangheta. Das nehmen wir zum Anlass, um noch einmal im Weltladen auf einem Sondertisch für die Unterstützung dieser Produkte und ihrer Bewegung zu werben. tagesschau link
Der Weltladen in der Pfützenstr. 1 hat Montag bis Freitag zwischen 11 und 18 Uhr sowie Samstag 11 bis 15 Uhr geöffnet
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Sehr informativ ist der Flyer vom Verein „Mafia Nein Danke“ (liegt im Weltladen aus)
oder der Newsletter unter www.mafianeindanke.de